Der Internationale Frauentag, oder auch Weltfrauentag ist ein Welttag, der am 8. März begangen wird. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen. Die Vereinten Nationen erkoren ihn später als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden aus.
Der erste Frauentag wurde dann am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz
gefeiert. Mit der Wahl des Datums sollte der revolutionäre Charakter
des Frauentags hervorgehoben werden, denn der Vortag, der 18. März, war
der Gedenktag für die Gefallenen während der Märzrevolution 1848.
Das alles beherrschende Thema der ersten Jahre war die Forderung nach dem freien, geheimen und gleichen Frauenwahlrecht. Dieses Anliegen fußte auf den Erklärungen der Sozialdemokratie,
die sich als einzige Partei vor 1900 für ein Frauenwahlrecht
ausgesprochen hatte. Die Sozialdemokraten sahen im Wahlrecht unter
anderem eine Chance, ihre Anhängerschaft zu vergrößern. Zweifelsohne profitierte die SPD
vom ersten Internationalen Frauentag auf deutschem Boden. So wuchs die
Zahl der weiblichen Mitglieder von 82.642 im Jahr 1910 auf 107.693 im
Jahr 1911 an, und die Abonnentenzahl der sozialistische Frauenzeitung Die Gleichheit wuchs um fast 10.000.
Innerhalb der nächsten fünf Jahre hatte der Internationale Frauentag
dann seinen Platz in der sozialistischen Bewegung gefunden und war zu
einem wichtigen Teil der Propaganda-
und Aufklärungsarbeit der Partei geworden. Diese Tendenz setzte sich in
den nächsten Jahren fort, wobei es durch den Ersten Weltkrieg zu einer
Veränderung des Themas kam. Nicht mehr der Kampf um das weibliche
Wahlrecht stand im Zentrum, vielmehr entstand ein Aktionstag gegen den
Krieg. Allerdings waren die Frauenveranstaltungen Repressionen
ausgesetzt. Durch den mitgetragenen Burgfrieden
waren kritische Veranstaltungen nicht mehr erwünscht. Der
Internationale Frauentag musste in die Illegalität gehen. Er wurde in
allen Kriegsjahren als Propagandatag genutzt, „obgleich die
sozialdemokratischen Parteiführungen in Deutschland und Österreich dabei
blieben, die Frauen sollten sich auf Festveranstaltungen auf die im
Rahmen der ‚gegebenen Rechtszustände‘ zugelassenen Themen beschränken“.
1917 war ein entscheidendes Jahr. Aufgrund massiver Proteste aus den
eigenen Reihen, die sich vor allem an der Frage der Bewilligung von
Kriegskrediten und der Unterstützung des Krieges entzündeten, wurde im
April die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
(USPD) von enttäuschten Sozialisten gegründet. Diese beschlossen sofort
die Fortführung des Internationalen Frauentages und organisierten eine
„Rote Woche“ vom 5.–12. Mai 1917. Auch im folgenden Jahr wurde der
Frauentag von linken Kräften in der USPD vorbereitet und am 5. Mai 1918,
dem 100. Geburtstag von Karl Marx,
begangen. Am 12. November 1918 schien es dann so, als wenn der
Frauentag aufhören könnte zu existieren. Die provisorische
Reichsregierung – bestehend aus SPD- und USPD-Mitgliedern – verkündete
das freie, geheime aktive und passive Wahlrecht für Männer und Frauen
über 20 Jahren. Damit war die Vorkriegsforderung des Internationalen
Frauentages in Deutschland erfüllt.
1917 war aber auch aus einem anderen Grund ein entscheidendes Jahr. Am 8. März 1917 – nach dem damals in Russland verwendeten julianischen Kalender der 23. Februar – streikten in Sankt Petersburg die Arbeiter- und Soldatenfrauen und erstmals auch Bauernfrauen der armen Stadtviertel auf der Wyborger Seite und lösten damit die Februarrevolution aus. Zu Ehren der Rolle der Frauen in der Revolution wurde auf der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 in Moskau auf Vorschlag der bulgarischen Delegation der 8. März als internationaler Gedenktag eingeführt.
Nach anderer Darstellung war es nach Aufforderung von Alexandra Kollontaj und anderen Vorkämpferinnen Lenin, der in diesem Jahr, 1921, den 8. März zum „Internationalen Frauentag“ erklärte. Quelle: wikipedia
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