Wer nach Venedig will der muss in jedem Fall einen ganzen Tag einrechnen. Die Stadt ist so groß, dass im Grunde genommen nicht einmal das reicht. Wir sind morgens um 8 bereits mit der Fähre von Chioggia aus los gefahren. Damit fährt man rüber zur Nachbarinsel und kommt bei Pellestrina an. Von dort aus geht es mit dem Bus weiter. Während ihr im Bus sitzt wird nochmal auf die nächste Insel über gesetzt und am Ende landet ihr in Lido. Hier muss man sich kurz orientieren und fährt schließlich mit der Fähre der Linie 11, die alle viertel Stunde fährt weiter nach Venedig. Auf eines solltet ihr bei dieser Anreise aber gefasst sein. Schon die erste Fährfahrt dauert gut 20 Minuten, die anschließende Busfahrt dauert fast eine Stunde, inklusive der zweiten Fährfahrt. Die letzte Fährfahrt ist dann mit 10 Minuten bis zum Piazza San Marco die Kürzeste. Auf der Rückfahrt erwartet euch dann das gleiche Spielchen nochmal, allerdings hat man auf der Rückfahrt je nach Zeit größere Chancen einen Sitzplatz zu ergattern.
Direkt am Piazza San Marco befinden sich schon die ersten Sehenswürdigkeiten. Verlasst ihr die Fährenstation und geht nach links weiter über die Brücke, werft unbedingt einen Blick nach rechts in den Kanal. Hier befindet sich die Seufzerbrücke. Gleich das erste Gebäude, das nun folgt ist der Dogenpalast. Hier kann man gleich auf einer Ecke den Palazzo Ducale, die Basilica die San Marco, die Biblioteca Marciana und das Museo Corror besichtigen. Rund um den berühmten Piazza San Marco, der durch seine riesigen schwärme von Tauben auch durch Filme bekannt wurde, befinden sich Geschäfte. Hier bekommt ihr Masken, Schmuck und vor allem Muranoglas. Hier könnt ihr euch sicher sein Original Muranoglas zu bekommen, allerdings darf man sich dann nicht über die Preise wundern. Mein Interesse hat eine knapp 10 cm große Glasfigur geweckt, die eine Frau in Barockkleid unter einer für hier typischen verschnörkelten Laterne steht. Diese sollte allerdings ganze 150€ kosten.
Vom Piazza San Marco aus kann man parallel zu den Kanälen durch die schmalen Gassen in die Innenstadt gehen. An den Hausfassaden finden sich an jeder Ecke Schilder, die einem den Weg weisen.
Doch Vorsicht! Wenn man sich nicht nach den Schildern richtet kann man sich schnell verirren und kommt dann erst nach mehrmaligem Versuchen und einigen Sackgassen wieder auf den richtigen Weg zurück.
Während ihr durch die Gassen und immer wieder auch über Brücken geht kann es euch so wie uns ergehen und ihr entdeckt einen Gondelstau in den Kanälen. Diese entstehen durch die in die Stadt hinein und die aus der Stadt hinaus fahrenden Wassertaxies. Keiner will den anderen vorbei lassen und so staut sich das Ganze natürlich weit zurück. Für die Touristen ist das natürlich ein gefundenes Fressen und auf den Brücken herrscht dann reges Gedränge, weil jeder ein Foto davon machen will. Auf dem Canal Grande, den ihr im oberen Bild seht habt ihr diese Probleme dagegen nicht. Hier fahren nur wenige Gondeln entlang, weil die Touristen, die natürlich teuer bezahlt haben auch durch die Kanäle wollen. Hauptsächlich fahren also die Fährschiffe und die Wassertaxies über den Canal Grande. Die Wassertaxies sind zwar praktisch und im Vergleich zu den Gondeln recht schnell, aber billig sind diese auch nicht, da sie sich das Benzin teuer bezahlen lassen.
In den Gassen, durch die man geht gibt es alles was das Herz begehrt - zumindest so ziemlich .. Gucci, Prada, Louis Vuitton, Armani, Dolche & Gabbana und auch Ferrari hat einen offiziellen Shop hier. Die meisten Designergeschäfte findet man hier sogar gleich mehrfach, in Venedig ist so gut wie alles vertreten - nur Billigläden sucht man hier vergebens. Wer nicht nur in den kleinen Souveniershops einkaufen will, der muss ordentlich Geld in den Taschen mitbringen.
Auch die Geschäfte mit den typischen venezianischen Masken sind sehr teuer, es lohnt sich aber dennoch ein Besuch darin, denn die Masken sind nicht nur schön drapiert, sondern in den meisten Geschäften entdeckt man angekleidete Schaufensterpuppen in Barockkleidern und Roben. Leider kann ich sie euch nicht zeigen, denn in diesen schön geschmückten Geschäften ist leider das fotografieren verboten - einzige Option: das Schaufenster von aussen fotografieren, dagegen können auch die Angestellten nichts sagen. Neben den vielen teuren Designerläden, Maskengeschäften und Muranoglasverkäufern gibt es aber nicht nur auf den Plätzen, über die ihr zwangsläufig geht viele Souvenierstände, sondern auch richtige Geschäfte. Beispielsweise haben wir einen Laden entdeckt, in dem eine bestimmte Art von Maske nur 2€ das Stück gekostet hat. Meine Mutter hat dagegen gleich bei Kühlschrankmagneten in Form von Masken zugeschlagen, die 75 Cent das Stück gekostet haben. Bei solchen Billigangeboten muss euch aber klar sein, dass dies Billigprodukte aus China sind. Die findet ihr oft auch an den Ständen. Wollt ihr Original venezianische Masken kaufen achtet auf das Echtheitszertifikat.
Auch die Schmuckgeschäfte, die es hier im Stadtteil San Marco gibt sind die Sachen alles andere als billig. Auf dem Bild hier seht ihr ein Geschäft, dass ausschließlich Perlenschmuck verkauft, egal ob Plastikperlen oder Echte. Hier wird alles gemischt und nach Farben sortiert. In diesem Fall haben sie die blaue Kollektion als Schaufensterdeko hergerichtet. In diesem Laden fiel mir eine mit tausenden Perlen bestickte Tasche ins Auge in der Größe einer Clutch, oder besser eines etwas größeren Portemonnaie. Sie sollte ganze 50€ kosten. Das habe ich nicht eingesehen, denn zu dem Preis kann man schon fast erwarten, dass die Perlen aus Muranoglas bestehen, aber NEIN! es waren einfache Plastikperlen, die man auch bei uns in jedem Bastelgeschäft kaufen kann.
Folgt ihr immer weiter den Schildern an den Hausfassaden führen sie euch quasi genau zur berühmten Rialtobrücke. Das Fotografieren hier gestaltet sich allerdings einigermaßen schwierig, denn die Sicht auf die Brücke wird meistens blockiert. Kaum hatte ich einen guten Punkt gefunden, kamen auch schon zwei Amerikaner an, die sich vor mich gedrängt haben, um Fotos zu machen und die mir zu allem Überfluss dann auch noch ihr iPhone in die Hand gedrückt haben und Fotos von ihnen mit der Brücke im Hintergrund zu machen. Nachdem ich die Prozedur überstanden hatte konnte ich dann endlich mein Foto machen. Was das Fotos schließen hier angeht müsst ihr wie bei der Statue der Giulietta in Verona einfach etwas Geduld aufbringen, dann klappt es auch mit dem perfenkten Foto. Vorausgesetzt natürlich, dass euer Motiv, wie in meinem Fall die Rialtobrücke völlig mit Bannern behangen ist. Allgemein seht ihr kaum ein Haus am Canal Grande entlang, an dem nicht gerade gebaut wird, oder an dem Banner hängen.
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