Donnerstag, 26. September 2013

Italienreisetagebuch - Straßen und Tankstellen

Die Straßen in Italien sind so eine Sache für sich ... Ich habe es mir zwar wesentlich schlimmer vorgestellt, aber ich muss sagen die Franzosen fahren schlimmer. Die Straßen selbst sind allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Das was man in Italien eine Autobahn nennt kann man mit unseren zweispurigen Schnellstraßen vergleichen, die Landstraßen eher mit normalen Dorfstraßen und die Dorfstraßen sind meist auch nicht mehr als ein asphaltierter Feldweg. Alles in allem nicht schlimm, aber es ist selten mal eine Straße ohne Schlaglöcher zu finden. Bei uns im Ferienort bricht der Asphalt auf, weil die Wurzeln der Bäume ihn hoch drücken und durch kommen. Was ich speziell in Rosolina Mare ganz witzig fand war, dass man auf der Strada Sud zwar bis zum Ortsende rauf fahren kann, aber nicht auf der gleichen Straße zurück in den Ort. Die zweite Bahn dieser Straße ist trotz Fußgängerweg auf der linken seite komplett für Fußgänger und Fahrradfahrer gemacht. Das hält aber die Fußgänger nicht davon ab auf der anderen Straßenseite am Rand zu gehen. Überhaupt sind Fußwege hier in vielen kleineren Städten Mangelware, hier geht man einfach auf dem schmalen Stück neben der Fahrbahn.
Etwas Tolles gibt es auf italienischen Straßen aber auch. Wie bei uns gibt es hier auch Blitzanlagen. Doch anders als bei uns werden sie hier grundsätzlich vorher mit einem Schild angekündigt, wie auf dem Schild, dass ihr links seht. Sieht man dieses Schild könnt ihr euch sicher sein, dass sich selbst die sonst grundsätzlich 10 bis 20 km/h zu schnell fahrenden Autos langsamer werden und sich plötzlich doch an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten können.
Wenn ihr euch an sonsten an die Geschwindigkeitsbeschränkungen haltet wundert euch nicht, wenn sie euch im Nacken sitzen, hupen, oder auch Lichthupe machen. Ist kein Radarkontrollenschild in Sicht, hält sich niemand an die Begrenzungen. Im Gegenteil selbst die LKWs, die eigendlich nur 80 km/h fahren dürfen fahren hier mindestens 110 km/h. Seid aber vorsichtig und lasst euch nicht dazu hinreißen dem fließenden Verkehr einfach an zu gleichen, auch wenn selbst die Polizei sich selbst nicht daran hält.
Was Navis angeht dürft ihr auch nicht alles glauben. Unseres hat uns schon in einigen Lagen gesagt wir sollen von der falschen Seite her in eine Einbahnstraße fahren. Auch wenn einige Italiener das tatsächlich tun, lasst euch auf keinen Fall dazu hinreißen. Das kann genauso Ärger geben wie bei uns zu Hause. Überhaupt ist es ratsam gerade in großen Städten das Auto einfach stehen zu lassen. In jedem größeren Ort gibt es große, auch innenstadtnahe Parkplätze. Wer allerdings kostenlose Parkplätze sucht, der wird wahrscheinlich die meiste Zeit über leer ausgehen, denn die Italiener selber besetzen diese dann zum Großteil.
Tankstellen hier sind auch eine Sache für sich ....
Meine Mutter hatte gehört, dass das Benzin in Österreich sehr günstig sein soll. Aus dem Grund ist sie auf der Hinfahrt so lange mit unserer Tankfüllung weiter gefahren, bis wir über die österreichische Grenze waren. An der Tankstelle dann das böse Erwachen: Diesel kostete mit 1.579€ gut 10 Cent mehr, als in Deutschland. Doch das ist noch nicht das Ende der Benzingeschichte. Als wir über die Grenze nach Italien kamen hielt meine Mutter schon Ausschau nach den Dieselpreisen und bekam gleich den nächsten Schock. Auf der Autobahntankstelle stand der Preis 1,829€, bei diesen Preisen flucht jeder Autofahrer. Zum Glück sind die Tankstellen, die nicht an der Autobahn liegen da doch noch deutlich günstiger mit ihren 1.60€.
Das Tanken an sich stellt dann allerdings das nächste Problem dar. An italienischen Tankstellen läuft es etwas anders als bei uns. Vor dem Tanken geht man an einen Automaten und muss mit seiner ECKarte angeben für wie viel Geld man Tanken möchte. Der oberste Betrag hier liegt bei 30€, man kauft hier also quasi auf Prepid. Jemand der an der Tankstelle arbeitet kann meistens auch nicht groß weiter helfen, da sie weder deutsch noch englisch können. Aber nicht alle Tankstellen sind nur noch mit Automaten. Auf den TotalERG Tankstellen gibt es zB. einen Tankservice, dieser kostet allerdings gut 10 Cent mehr den Liter. An der Totaltankstelle vor Adria sind wir an den Self-Schalter gefahren. Hier kommt gleich der Tankwart auf das Auto zu und tankt für euch, wenn er gerade Lust hat putzt er auch eure Scheiben. Gezahlt wird hier dann im Shop. Hier noch ein Tipp: wenn ihr an der Küste Urlaub macht fahrt ruhig ein Stück weiter aufs Innland, dort sind die Tankstellen um einiges günstiger.

Mittwoch, 25. September 2013

Italienreisetagebuch - Chioggia

Heute haben wir uns auf den Weg nach Chioggia gemacht. Dank meines Reiseführers wussten wir, dass von dort aus eine Fähre nach Venedig fährt. Das kommt uns sehr entgegen, da meinte Mutter nicht mit dem Auto in die Städte möchte. Wir sind also vorerst unserem Navigationsgerät gefolgt,
dass uns an den Piazzetta Vigo führen sollte, der an der Spitze von Chioggias Hauptinsel liegt. Die Inseln sind durch neun Brücken miteinander verbunden. Zunächst einmal wollte uns mein Navi durch eine Straße lotsen, in die die Einfahrt verboten war. Als wir dann doch endlich auf die andere Straße und somit auf den Piazzetta Vigo kamen waren wir ratlos, denn dort stehen zwar überall Fahrzeuge herum, aber dort ist überall Parkverbot. Wir mussten also mit unserem Navi einen Parkplatz in der Nähe finden. Nichts leichter als das ….. wenn man nicht durch die engen Straßen fahren müsste. Es war wirklich lustig mit an zu sehen, wie meine Mutter herum meckerte, dass sie nicht durch die Gassen fahren wollte. Uns blieb nur leider keine andere Wahl, denn geradeaus weiter kamen wir nicht mehr. Wir fuhren also durch die Gasse .. was an sich kein Problem gewesen wäre, wenn einem nicht Fahrradfahrer und Rollerfahrer entgegen kommen würden. Zum Glück ist uns kein anderes Auto entgegen gekommen, denn in so einem Fall gibt es keine andere Möglichkeit, als dass einer nachgibt und Rückwärts zurück fährt. Das schlimmste ist, dass in solchen Gassen dann auch noch Autos am Rand stehen und parken, so dass man wirklich Schwierigkeiten hat dort heile durch zu kommen. Dennoch sind wir und unser Auto unbeschadet wieder heraus gekommen, auch ohne einen Kratzer.
Vom Parkplatz aus sind wir dann zu Fuß über eine der Fußgängerbrücken zurück auf die Hauptinsel und von dort aus die Innenstadt hoch zum Hafen. Schon auf dem Weg zum Piazzetta Vigo sind wir an vielen kleinen Souveniershops vorbei gekommen. Wir sind jedoch erstmal bis rauf zum Hafen gegangen, um uns zu erkundigen. Ein 12 Stunden Ticket nach Venedig kostet pro Person 18€, darin sind allerdings nicht nur die Fähre, sondern auch die Busse auf den Inseln und in Venedig mit inbegriffen. Irgendwann in den nächsten Tagen werden wir auch das in Angriff nehmen. Heute allerdings waren wir schon zu spät dran, so dass es sich heute nicht mehr lohnt.
Als wir dann auf dem Weg zurück zum Parkplatz waren habe ich einen Kater entdeckt, der so wie es aussah in einem Gitter feststeckte. Ich hatte gerade meine Kamera in der Hand, also musste ich diesen Witzbold fotografieren. Als ich näher kam und ihn angesprochen habe hat er noch immer nicht reagiert, erst als ich ihn angestupst habe hat er sich ganz erschrocken zusammen gerafft und ist durch das Gitter geschlüpft. Der Dummkopf hat sich einfach über die Mauer gelegt und dort gesonnt. Danach sind wir dann aber auch wieder Richtung Rosolina Mare, denn hier ist es unglaublich heiß. Wir hatten heute wieder 30°.

Dienstag, 24. September 2013

Italienreisetagebuch - Rosolina Mare

Heute haben wir erst einmal ausgeschlafen, oder wie man es sehen möchte, wenn man um 8 Uhr schon wieder aufsteht. Aber immerhin haben wir fast 12 Stunden geschlafen. Auch wenn die Betten hier nicht sonderlich toll sind und die dämlichen Laken bei jeder Bewegung wieder hoch rutscht und man nachts ständig das Laken wieder zurück ziehen muss, weil man sonst direkt auf der ekligen Matratze liegt. Aber gut … wir waren zumindest erholt. Meine Mutter wollte am liebsten gleich runter an den Strand, der von uns aus nur 60 Meter entfernt liegt, aber da ich heute Nacht so toll gelegen habe, tat mir meine rechte Schulter weh und ich hatte absolut keine Lust darauf. Der Strand hier in Rosolina Mare ist sehr lang und es gibt hier Unmengen an Strandclubs. Von diesen 23 Strandabschnitten sind gerade einmal sechs freie Strände, sprich kostenlose. Geht man in einen der Clubs muss man für Sonnenschirm und Liegen zahlen.
Nachdem wir dann erstmal das inzwischen schon leicht hart gewordene halbe Baguette vom Vortag zum Frühstück hatten sind wir dann doch los, den Ort erkunden. Viel gibt es in Rosolina Mare nicht zu sehen, denn es gibt kein richtiges Ortszentrum. Von der Hauptstraße Viale dei Pini aus rauf Richtung Porto Caleri zieht sich die Strada Sud durch den ganzen Ort. Sie ist nur einseitig befahrbar, die linke Straßenseite ist für Fußgänger und Fahrradfahrer vorgesehen. Überhaupt kommt man hier im Ort am besten mit einem Fahrrad voran, da er sich doch sehr in die Länge zieht. Es gibt für ganz Faule aber auch eine Bimmelbahn, die hier durch den ganzen Ort fährt und auf dem Ortsplan, den wir von der Agenzia Pineta als Touristenzug bezeichnet wird. Bislang sind wir aber noch nicht damit gefahren, haben das aber in den nächsten Tagen auf jeden Fall noch vor.
Im Ort kamen wir dann an einem Schuhladen vorbei, der auf den ersten Blick günstig aussah.....Ich sage mit Absicht auf den ersten Blick, denn als wir dann drin waren zogen sich die Preise dann doch bis in die 60€. Ich habe mir ein Paar Flipp Flopps für 10€ ausgesucht und war erstmal sehr irritiert, als mich der Verkäufer auf italienisch voll gequatscht hat. Er musste gemerkt haben, dass wir kein Italienisch sprechen, denn meine Mutter und ich haben uns die ganze Zeit auf deutsch unterhalten. Ich habe also nur verlegen gelächelt und habe mich weiter umgesehen. Auf dem Rückweg dann sind wir an einer sehr viel versprechenden Eisdiele vorbei gekommen. Es war nicht viel los, aber die Auswahl war sehr groß. Zwar kostet eine Kugel Eis hier zu Lande ihre 1,50€, aber bei diesem Eis zahlt man das gerne, denn hier bekommt man für sein Geld nicht nur große Kugeln, sondern auch unglaublich leckeres Eis. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich hier das beste Pistatieneis gegessen habe, dass ich je probiert habe.
Auf dem Nachhauseweg lief uns dann eine erstaunlicherweise sehr zutrauliche graue Katze über den Weg, die auch gleich an kam und sich streicheln ließ. Allerdings kam dann eine Anwohnerin auf ihrem Fahrrad vorbei und schimpfte auf italienisch mit ihr, weshalb sie sich dann ganz schnell in einen Busch verkrochen hat.
Im großen und ganzen war das dann auch schon unser Tag. Abends sind wir nur nochmal runter zum Strand gegangen, haben uns an die Promenade gesetzt und sind noch ein wenig daran entlang gegangen.